Hochwasser sorgen nicht nur für viel Leid bei der betroffenen Bevölkerung, sondern verursachen auch hohe Kosten. Das Mobiliar Lab für Naturrisiken der Universität Bern hat deshalb die «Forschungsinitiative Hochwasserrisiko – vom Verstehen zum Handeln» ins Leben gerufen. Sie bietet fundierte Grundlagen und innovative Tools für den nachhaltigen Umgang mit Hochwasserrisiken.
Interaktive Karte der Schweiz, die heutige und zukünftige Hochwasserschäden visualisiert und zeigt, wie sie sich beeinflussen lassen.
Interaktive Karte der Schweiz, die bis auf Quartiersebene aufzeigt, wo wie viele Gebäude und Personen durch Hochwasser gefährdet sind.
Interaktives Bildarchiv der ganzen Schweiz mit über 4'000 Überschwemmungsbildern aus den vergangenen 700 Jahren.
Interaktives Tool, das exemplarisch zeigt, welche Faktoren das Hochwasserrisiko beeinflussen und wie sich diese mit der Zeit verändern.
Der Schadensimulator interpretiert die Gefahrenkarte und zeigt das mögliche Schadenausmass an Gebäuden bei einem Hochwasserereignis. Zudem beleuchtet er, wie sich das mögliche Schadenausmass in Zukunft verändern könnte und wie es sich beeinflussen lässt.
Unser Einsatzgebiet weist im schweizerischen Vergleich ein überdurchschnittliches Schadenpotenzial für Hochwasser auf. Dank eines neuen mobilen Hochwasserschutzdamms sind wir für den Umgang mit dieser Bedrohung künftig noch besser ausgestattet.
Mit dem Tool kann das Schadenpotenzial von Hochwasser erstmals bis auf Ebene einzelner Quartiere schweizweit identifiziert werden. Dadurch lässt sich zeigen, wo wie viele Menschen oder wichtige Schutzgüter durch Hochwasser verwundbar sind.
Die Erinnerungen an Hochwasser und die Schäden, die sie verursachen, schwinden oft schnell. Das schweizweite Archiv, zu dem die Öffentlichkeit mit eigenen Überschwemmungsbildern beitragen kann, soll diesem Vergessen entgegenwirken.
Mit diesem Tool kann ich das Thema Hochwasserrisiken mit den Schülerinnen und Schülern vertieft und realitätsnah erarbeiten und die Erkenntnisse mit dem wissenschaftlichen Fachwissen vergleichen.
Als Alternative zur traditionellen Herbstveranstaltung des Mobiliar Labs stehen seit Dezember 2020 die drei nebenstehenden Kurzfilme zur Verfügung. Sie zeigen, wie sich heutige und zukünftige Hochwasserschäden dank der Forschungsinitiative Hochwasserrisiko abschätzen lassen und wie der Schadensimulator bei konkreten Fragestellungen aus der Praxis Unterstützung bietet.
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Kein anderes Naturereignis kommt die Schweiz so teuer zu stehen wie Hochwasser. Sie sind an über zwei Dritteln der durch Naturgefahren verursachten Schäden schuld. In den vergangenen 40 Jahren waren denn auch vier von fünf Schweizer Gemeinden von Hochwasserschäden betroffen. Doch obwohl der Neuwert aller Gebäude in Gefahrengebieten bei rund 500 Milliarden Franken liegt und entsprechende Schäden mehrere Milliarden betragen können, hat sich die Forschung bis anhin kaum mit den von Überschwemmungen verursachten Schäden befasst. Sie interessierte sich vor allem dafür, wie Hochwasser entstehen und welches Ausmass sie haben.
Mit der «Forschungsinitiative Hochwasserrisiko – vom Verstehen zum Handeln» ergänzt das Mobiliar Lab für Naturrisiken die traditionelle Hochwasserforschung um den Aspekt der Schäden. In diversen Forschungsprojekten, die 2018 gestartet wurden, sollen insbesondere Entscheidungshilfen für das Hochwasserrisikomanagement erarbeitet werden.
Die Entwicklung der praxisnahen Tools der Forschungsinitiative wird von der zentralen Frage geleitet, «Was kann passieren?». Die im Mobiliar Lab entwickelten Werkzeuge sollen Kantons- und Gemeindebehörden, weitere Fachleute und auch die Bevölkerung dabei unterstützen, Hochwasserrisiken zu erkennen und so Schäden zu minimeren. Zudem ermöglichen die Tools, Schutzmassnahmen nachvollziehbar und risikobasiert zu priorisieren. Die Forschungsinitiative liefert wichtige Grundlagen für das integrale Risikomanagement, wie es die PLANAT (Plattform Naturgefahren) fordert.
Wie aber lassen sich Überschwemmungen verhindern? Es existieren vielfältige Präventionsmöglichkeiten. Sie reichen von raumplanerischen und organisatorischen bis zu biologischen (z. B. Schutzwald) und technischen Massnahmen.
Auch Privatpersonen können zum Hochwasserschutz beitragen, zum Beispiel mit Objektschutzmassnahmen. Auf der Webseite Schutz-vor-Naturgefahren.ch werden solche Massnahmen für verschiedene Nutzergruppen und Bedürfnisse vorgestellt. Mit Hilfe des «Naturgefahren-Checks» werden beispielsweise Hauseigentümern konkrete Massnahmen dazu vorgeschlagen, wie sie ihr Gebäude vor eintretendem Wasser schützen können.
Das Mobiliar Lab für Naturrisiken ist eine gemeinsame Forschungsinitiative des Oeschger-Zentrums für Klimaforschung der Universität Bern und der Schweizerischen Mobiliar Versicherung. Die Forschungsschwerpunkte des Mobiliar Labs sind Hochwasser, Sturm und Hagel sowie das damit verbundene Schadenpotenzial. Ein hoher Stellenwert kommt dem Wissenstransfer in die Praxis zu.
Gegründet wurde das Mobiliar Lab 2013. Die Partner haben dabei gemeinsam den thematischen Rahmen festgelegt, in dem sich die Forschung bewegt. Seither wird die thematische Ausrichtung von den Forschenden weiterentwickelt und umgesetzt.
Die Freiheit von Lehre und Forschung am Mobiliar Lab ist vertraglich gewährleistet. Das Mobiliar Lab entscheidet autonom über die Auswahl von Forschungsprojekten, die Wahl von Methoden sowie allfälligen Forschungspartnern und ist auch bei der Interpretation der Forschungsergebnisse frei. Resultate und Erkenntnisse der Forschung sind Eigentum der Universität Bern. Sie werden auf den in der Wissenschaft üblichen Kanälen publiziert. Als Teil der Universität Bern verfolgt das Mobiliar Lab eine Strategie des freien Zugangs zu den Forschungsergebnissen.
Die «Forschungsinitiative Hochwasserrisiko – vom Verstehen zum Handeln» wurde 2018 initiiert. Die Initiative umfasst verschiedene wissenschaftliche Projekte. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des Mobiliar Labs.
Ob Hochwasser, Stürme oder Hagelereignisse – das Interesse der Öffentlichkeit an Naturrisiken ist gross. Die Forschenden des Mobiliar Labs stellen sich regelmässig den Fragen von Journalistinnen und Journalisten und werden zu Referaten vor Entscheidungstragenden aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft eingeladen. Das Expertenwissen der Naturrisikoforschung ist auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene gefragt. Das Mobiliar Lab betreibt aber auch aktiv Öffentlichkeitsarbeit.
Das Wichtigste in Kürze auf der Webseite des Mobiliar Labs.
Universität Bern
Mobiliar Lab für Naturrisiken
Hallerstrasse 12
CH-3012 Bern
Tel: +41 31 631 88 39
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